Rückblick "Frühlingsfeier – Steinerschule live erleben"
Bei strahlendem Sonnenschein fand am 14. Mai die "Frühlingsfeier – Steinerschule live" erleben der RSSK statt. Die einzelnen Klassen sorgten für ein kreatives und berührendes Programm auf der Bühne im grossen Saal der Schule, später luden vielfältige Stände zum Essen und Mitmachen ein – endlich war Gemeinschaft wieder unbeschwert möglich.
Dass eine uneingeschränkte Feier endlich wieder möglich war, brachte ein freudig-erwartungsvolles Lächeln auf die Gesichter vieler Eltern, Verwandten, Freund*innen und Lehrer*innen. „Wenn man etwas entbehren muss“, so Frau Wohlfeld, Klassenlehrerin der 2. und 3. Klasse, in ihrer Eröffnungsansprache zur ersten Quartalsfeier des Jahres, „wird einem erst recht bewusst, wie wertvoll es ist.“
Beeindruckender Auftakt mit Tschaikowsky
Den musikalisch beeindruckenden Auftakt des Programms schuf sogleich das Orchester der 6. und 7. Klasse. Unter Leitung des Klassenlehrers Richard Haag und des Musiklehrers Johannes Luchsinger führten die Schüler*innen Tschaikowskys „Marsch“, den „Arabischen Tanz“ und den „Tanz der Zuckerfee“ auf. An dieser Altersstufe sei besonders, so Richard Haag, dass die Einzelinstrumente nun ein beachtliches Niveau erreicht hätten, dafür aber die Gesangsstimmen aufgrund des Stimmwechsels bei den Jungen vorübergehend in den Hintergrund treten.
Vielsprachig – Italienisch, Hindi, Deutsch
Auch die beiden Kindergartengruppen der RSSK präsentierten, zusammen mit ihren Erzieherinnen Magdalena Tschudin, Sophia Riebel und Monika Scherrer, die Früchte ihrer wochenlangen Arbeit: Sie zeigten und sangen in ihrem Reigen, wie man sich wohl als fleissige Handwerker fühlt. Begeisternd war auch der Auftritt der 1. Klasse mit Herrn van der Waerden. Begleitet von Akkordeon und Flötenspiel trug die Gruppe das Kinderlied „L´inverno è passato“ aus der italienischen Schweiz vor und gab dem Publikum später schwierige Rätsel auf.
Die 2. und 3. Klasse führte unter Anleitung von Frau Wohlfeld einen Reigen aus der Handwerkerepoche vor und die Schüler*innen der 4. und 5. Klasse präsentierten das höhere Einmaleins anhand einer anspruchsvollen Choreographie mit Holzstäben, die von einer Hand in die andere wanderten. Diese, erklärte Klassenlehrerin Janine Trick auf der Bühne, habe sich die Klasse völlig selbständig erarbeitet. In der Jahrgangsstufe sei es wichtig, dass die Schüler*innen eigenständig kreieren dürfen. Auch trug ihre Klasse den Vers „Das Urselbst“ zunächst auf Hindi, dann auf Deutsch aus den indischen Upanishaden vor. „Durch die intensive Beschäftigung mit den verschiedenen Legenden und alten Kulturen erschliesst sich den Schülern und Schülerinnen nach und nach die grosse mythologische Vielfalt“, so Janine Trick.
Ein Thema, das bewegt
Nicht weniger seelische Tiefe präsentierte der Oberstufenchor unter Leitung von Johannes Luchsinger. Dieser hatte sich in den letzten Monaten mit dem Thema „Tod“ beschäftigt, was nicht immer einfach war, so Anik Bahr, Schülerin der 10. Klasse. Einigen Mitschüler*innen sei das Thema zu dunkel gewesen, in Gesprächen habe man sich daher darauf geeinigt, stärker den Aspekt der Hoffnung zu betonen. Die Präsentation der Vertonung von Franz Schuberts „Der Tod und das Mädchen“, von „Der Weg“ von Herbert Grönemeyer und „Für immer uf di“ von Patent Ochsner ging jedenfalls vielen Zuschauern mitten ins Herz.
Tänzerischer Abschluss
Das Programm schloss mit zwei imposanten Tänzen der 8. und 6./7. Klasse: Einem urbanen Technotanz, ganz in schwarz und mit Bühnenrauch sowie einem Volks-Pop-Tanz auf dem inzwischen sonnenbestrahlten Schulhof. Hier wartete auf die Schulgemeinschaft und Freund*innen anschliessend Kulinarisches wie die legendäre Steinofenpizza der 8. Klasse, die Suppenküche, sowie Kaffee und Kuchen. Am Waffelstand durfte für die Reise nach Basel der 10. Klasse gespendet werden.
Mitmachen bei Malen, Mathe, Tanz und Schmieden
Neben dem konnten die Besucher an verschiedenen Ständen verweilen und bei kleinen Events teilnehmen: Die erste Klasse betrieb einen Malstand, an dem aus Chrom- oder Eisenoxid mit Wasser, Leim und Mörser bunte Farben gemischt wurden und verteilte Sonnenblumen-Setzlinge auf Spendenbasis. Grossen Andrang hatten auch die „Mathe-Choreographie“ zum Mitmachen der 4. und 5. Klasse und das Tanzangebot der 2. und 3. Klässler*innen. Trotz zunehmender Temperatur standen Klein und Gross am Stand des Schmiedes Ulrich Stoyke an, um ein Buttermesser zu schmieden, zu schleifen und zu bürsten. Hier ein Tipp: Alle, die nicht mehr dran kamen und über 10 Jahre alt sind, können Ulrich Stoyke in einem seiner Schmiedkurse im Museumsdorf Neuhausen ob Eck besuchen.
Mit allen Sinnen
Etwas Kühlung verschaffte vielen Kindern und manchen Eltern der Barfuss-Erlebnisweg des Kindergartens. Mit verbundenen Augen konnten sie dort auf Wolle, Gras, Dinkel- und Hirsespreu sowie Sand wandeln und sich anschliessend eine wohltuende Fussmassage von Kindergärtnerin Monika Scherrer oder Andrea Loser, Leiterin der Spielgruppe, geben lassen.
Ein „Spiel der Sinne“ hatte ebenfalls die 6./7. Klasse mit einem physikalischen Experiment aufgebaut: Durch das Reiben eines Cellobogens an einer mit Griess bestreuten Platte konnte eine beeindruckende Chladnische Klangfigur erzeugt werden. Die spontan entstehenden Muster lösten immer wieder grosses Staunen aus.
Selbstgemachtes, das begeistert
Zur Vielfalt des Tages trug auch der Stand der fleissigen Strick- und Manufakturgruppe bei. Hier konnten zahlreiche Figuren aus Filz, Pippi Langstrumpf Mobiles, Lavendelsäckli, Stirnbänder, Karten und weiteres bestaunt und erworben werden – insgesamt ein abwechslungsreicher Tag für Klein und Gross, den die RSSK Gemeinschaft aus vollen Zügen genoss.
Text: Barbara Müller-Oslejsek
Fotos: Anika Mahler (Gruppe für Öffentlichkeitsarbeit)