Auf den Spuren von Giovanni Segantini

Zum Auftakt der Ausstellung „Auf den Spuren von Giovanni Segantini“, 28. Juni bis 4. August 2020 in der Chiesa Bianca/ Maloja, nimmt uns Kurt Bräutigam, damaliger Klassenlehrer der 6. Klasse, mit auf den Spuren der Entstehung der präsentierten Werke und der Ausstellung selbst.

Neue Techniken im Malen und Zeichnen und die Gesteinskunde – das stand 2010 unter anderem auf dem Lehrplan für die Schüler und Schülerinnen der damaligen 6. Klasse der Rudolf Steiner Schule Kreuzlingen. Wie immer liess sich ihr Klassenlehrer Kurt Bräutigam dafür etwas Besonderes einfallen: Er verband diese beiden Aufgaben, indem er „die Zwölfjährigen auf den Spuren des grossen Alpenmalers Giovanni Segantini zeichnend und malend die wunderbare Gesteinswelt der Bergeller und Engadiner Berge entdecken liess.“

„Wenn ich zurückdenke, denke ich an die besten Jahre meiner Primarschulzeit zurück. Ich habe immer gerne gemalt und bin froh, dass wir so viel Gelegenheit dazu hatten.“ Joanna

2010 – über 80 einzigartige Aquarelle entstehen

In der Vorbereitung hiess dies nicht nur die Biografie des bedeutenden Künstlers kennenzulernen, sondern auch sein Hauptwerk, das Triptychon mit den drei Monumentalwerken WERDEN SEIN VERGEHEN, genau zu betrachten und mit feinem Pinsel nachzuschaffen. So entstanden über 80 Aquarelle von 28 jungen Künstler und Künstlerinnen. Jedes Werk ein Unikat: einzigartig, überraschend, individuell.

„Wenn ich an das Malen der Bilder zurückdenke, dann ist das Erste, was mit in den Sinn kommt: Freude.“  Samira

„Ich erinnere mich daran, dass es mich damals sehr beeindruckt hat, wie Segantini durch seine spezielle Strichtechnik den Bildern eine ganz eigene Struktur gab.“ Rahel

2010 – Zu Fuss nach Maloja

„Mit dieser Erfahrung im Rucksack zog es uns dann von Juf kommend zu Fuss via Forcelluna, Septimer und Lunghin nach Maloja“, so Kurt Bräutigam. Höhepunkt der Wanderungen bildete der Aufstieg zur Segantini-Hütte auf 2.700 m über dem Meer. Von diesem Punkt aus war der Maler im Herbst 1899 dabei, das mittlere Bild des Triptychons – SEIN – zu vollenden, als ihn eine schwere gesundheitliche Attacke niederzwang. Im engen Dachstübchen auf dem Schafberg oberhalb Pontresina lag er, während der Schneesturm um die Hütte tobte. Gegen Abend des 28. Septembers 1899 hellte sich der Himmel kurze Zeit auf, und die weißen Berge strahlten im Licht. „Voglio vedere le mie montagne“, waren Segantinis letzte Worte, als er sich ans Fenster rücken liess, nicht ahnend, dass sein Leben zu Ende gehe. Sanft schlummerte er in der Nacht hinüber.

Der Besuch des Segantini-Museums in St. Moritz war ähnlich beeindruckend: „Als wir den Kuppelsaal mit den drei Bildern des Triptychons betraten, waren wir überwältigt von der Grösse und Leuchtkraft der Werke.“, sagt Kurt Bräutigam.

2020 – Die Idee einer Ausstellung erfüllt sich

Mehrere Versuche Kurt Bräutigams, die Kunst der Kinder auszustellen, blieben erfolglos. Doch seine Enthusiasmus liess nicht nach. Dann, neun Jahre nachdem die Bilder entstanden waren, bot sich endlich die Gelegenheit: Bei einem Besuch Bräutigams in Maloja am Grab Segantinis und in der Chiesa Bianca, traf der Lehrer zufällig auf die Enkelin Segantinis, Gioconda Segantini. Sie war sofort begeistert und lud die 6. Klasse und Kurt Bräutigam ein, ihre Bilder in der Chiesa Bianca auszustellen. Nach zehn Jahren ist es nun endlich soweit: Vom 28. Juni bis 4. August 2020 können auch Sie in der Chiesa Bianca/ Maloja auf den Spuren Giovanni Segantinis wandeln.

 
Alle Informationen zur Ausstellung
  • Vernissage: Samstag, 27. Juni 2020, 17:00 Uhr
  • Ausstellung: 28. Juni bis 4. August 2020 Chiesa Bianca, 7516 Maloja
  • Finissage: Samstag, 1. August, 17:00 Uhr
  • Eintritt: freie Spende
  • Öffnungszeiten: täglich – ausser Mittwoch – von 11:00 bis 18:00 Uhr

Eine Zusammenarbeit
der Rudolf Steiner Schule Kreuzlingen und Freundeskreis Chiesa Bianca Maloja


Ausstellungskatalog

Der Ausstellungskatalog (Gestaltung Richard Haag) kann im Sekretariat der Rudolf Steiner Schule erworben werden:

Sekretariat I Silvia Blaser
Tel. +41 (0)71 672 17 10 I mail@rssk.ch

  • Kosten: 20 CHF bei Abholung, 30 CHF mit Versand

 

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Wir laden Sie alle herzlich nach Maloja ein!

 

Fotos: Sebastian Zörlein

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