Mit dem Schuleintritt kommen ganz neuartige Aufgaben auf das Kind zu. Die Waldorfpädagogik sorgt dafür, dass diese Anforderungen kindgemäss gestaltet werden: Eigenaktivität, bewusste Schulung der Sinne und Vertiefung der Erlebnisfähigkeit stehen im Zentrum. So wird das Kind in gesunder Weise an die schulischen Grundfertigkeiten und das Erkennen gedanklicher Zusammenhänge herangeführt.
Eine feste Bezugsperson
Unsere Schüler*innen haben zwischen Schuleintritt und Pubertät eine Klassenlehrperson, die sie von Klasse 1 bis 8 begleitet. So können stabile Bindungen aufgebaut werden und es lohnt sich für beide Seiten, viel in diese Beziehungen zu investieren. Die dadurch entstehende Geborgenheit und das Vertrauen sind Grundlage dafür, dass das Kind frei lernen kann.
Epochen: tief eintauchen in ein Thema
Die von der Klassenlehrperson unterrichteten Inhalte werden in sogenannten Epochen unterrichtet. Epochen sind dabei Zeiteinheiten von drei bis vier Wochen, in denen sich die Kinder einem Thema widmen. Es wird gemeinsam ein neues Gebiet entdeckt, die Kinder tauchen tief darin ein und entwickeln gegen Ende der Epoche ihren eigenen Zugang dazu. Epochenunterricht findet jeden Morgen in der ersten Doppelstunde statt. So lernen die Kinder Lesen, Schreiben und Rechnen, aber auch Biologie, Geologie, Astronomie, Physik und Chemie.
Geschichten und Bilderwelten statt auswendiglernen
Wissen wird dann lebendig und erinnerbar, wenn es in eine Geschichte, in ein (inneres) Bild eingebunden ist. Dies geschieht in der Steinerschule, je nach Fachgebiet, durch lebendige, bildreiche Erzählungen der Lehrperson oder durch das direkte, eigene Erleben des Lernstoffes (Beispiel: Die Hausbau-Epoche, in der gemeinsam ein echtes, kleines Bauwerk erstellt wird). Ein selbst gezeichnetes und gemaltes Epochenheft ersetzt das Schulbuch und weckt auf ganz individuelle Weise die Erinnerung an das Gelernte.
Ohne (Noten-)Angst lernen
Noten gibt es erst ab Klasse 9, um weiterführenden Schulen oder Lehrbetrieben eine Vergleichsmöglichkeit zu bieten. Die Schuljahre davor leben von der hohen Eigenmotivation der Schüler*innen: Sie lernen, weil sie daran Freude haben.
Kopf, Herz und Hand in ausgewogener Weise schulen
Bereits ab der ersten Klasse wird Handarbeit (Textiles Werken) unterrichtet, ab der 5. Klasse kommt das Werken mit Holz hinzu. Wann immer es sich auch im Epochenunterricht anbietet, werden handwerkliche Tätigkeiten mit einbezogen (Plastizieren mit Ton, Schnitzen, Korbflechten, uvm.)
In der Eurythmie verbinden sich Tanz, Poesie, Musik und Geometrie zu einer nur an Waldorfschulen unterrichteten Bewegungskunst. So lernen die Kinder schon von klein auf, ihren Körper auch als Ausdrucksmittel innerer Empfindungen und Gedanken zu begreifen, immer in Bezug auf den sie umgebenden Raum und die Menschen.
Gemeinschaft erleben
Ab der 5. Klasse finden Ausfahrten statt, bei denen die Klasse als Gemeinschaft mehrere Tage zusammen unterwegs ist. Nichts bleibt wohl nachhaltiger in Erinnerung als eine gelungene Klassenfahrt und mit ihr das Thema, dem sie sich gewidmet hat.
So steht die erste mehrtägige Exkursion im Zeichen der Heimatkunde und entdeckt unsere schöne Landschaft am Bodensee. Anschliessend an die Geologie-Epoche geht es für mehrere Tage in die Berge, um dem Thema hautnah zu begegnen. Ein grosses Konzert mit Instrumenten und Gesang wird über eine Woche in einem Haus in den Südalpen einstudiert. Den Abschluss der Klassenlehrerzeit bildet die Achtklassfahrt, die man als ersten, noch begleiteten Schritt des mit der Pubertät einsetzenden Aufbruchs in die große Welt sehen kann.
Öffentlich auftreten
Die Kinder stehen bereits ab dem Kindergarten mindestens zwei Mal im Jahr auf der grossen Bühne und präsentieren den Eltern, Großeltern und allen Freunden der Schule, was sie gerade im Unterricht gelernt haben. Sprechen, Musizieren und Bewegen vor grossem Publikum wird so fast zur Selbstverständlichkeit, wovon die Kinder ihr Leben lang profitieren.
Große, klassenübergreifende Theater-, Eurythmie- und Opernaufführungen stärken das Selbstbewusstsein der Kinder mit positiven Erlebnissen und entwickeln ganz natürlich einen gesunden Druck, etwas wirklich perfekt machen zu wollen.
Fremde Sprachen und Kulturen verstehen
Schon ab der ersten Klassen lernen die Kinder die englische und die französische Sprache kennen. Ihr noch fein ausgebildetes Gehör lässt sie die Feinheiten der fremden Sprachen erleben und schon früh merken sie, was es bedeutet, sich neu in einer Sprache zu bewegen. Neben einer sehr guten Aussprache wird so auch schon sehr früh geschult, neugierig einer fremden Kultur zu begegnen.
Zeiten
- Bis Klasse 4 findet nachmittags kein Unterricht statt (Nachmittagsunterricht nach Stundenplan), Freitagnachmittag frei, am Freitag endet der Unterricht um 13.10 Uhr
- Der Schulvormittag der 1. und 2. Klasse endet um 12.00 Uhr.
8.20 – 9.50 Uhr Epochenunterricht 10.15 – 11.05 Uhr 1. Fachstunde 11.10 – 12.00 Uhr 2. Fachstunde 12.10 – 13.00 Uhr 3. Fachstunde 13.00 – 13.45 Uhr Mittagspause 13.45 – 14.35 Uhr 4. Fachstunde 14.45 – 15.35 Uhr 5. Fachstunde 15.45 – 16.35 Uhr 6. Fachstunde - Von 8.00 Uhr bis Unterrichtsbeginn ist eine Lehrperson als Aufsicht auf dem Schulhof.
- Wir bieten bis zur 3. Klasse eine Randzeitenbetreuung mit einer Lehrperson von 12.00 bis 13.00 Uhr an, diese ist im Schulbeitrag enthalten, Anmeldung über das Sekretariat. Sie können Ihr Kind jederzeit im laufenden Schuljahr an- bzw. abmelden.
- Ein Platz in unserem Hort kann nach Bedarf hinzugebucht werden. Alle Informationen dazu finden Sie hier: Hort
Kosten
Das monatliche Schulgeld ist ein vom Einkommen abhängiger Familienbeitrag. Detaillierte Informationen haben wir hier für Sie zusammengestellt: Elternbeitrag.
Auskunft und Termine
Alle Informationen zur Aufnahme in unserer Schule können Sie bereits online nachlesen: Kennenlernen.
Bei Interesse bitten wir Sie, mit unserem Sekretariat in Kontakt zu treten, um einen Termin für Ihr Informationsgespräch zu vereinbaren.
Sekretariat I Silvia Blaser, Juliane Dürr
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